Daten statt Kohle – Das Ruhrgebiet als Hotspot für datenbasierte Innovationen
BO-I-T Veranstaltet Kongress Data Science Ruhrgebiet zum zweiten Mal
Daten sind der neue Rohstoff, der die Wirtschaft ankurbelt. Diese und ähnliche Aussagen hört man immer wieder in den letzten Jahren, wenn es um die digitale Zukunft geht. Durch die Digitalisierung werden immer mehr Daten erzeugt, z.B. mit Smartphones, modernen Fahrzeugen, Sensoren im Verkehr oder der Industrie. Aber was können Unternehmen, Forschende und Privatpersonen mit den heute verfügbaren Daten anfangen? Welche Werkzeuge und welche Algorithmen sind notwendig, um aus den Daten tatsächlich Mehrwerte zu schaffen?
Diesen Fragen widmet sich am 11. Juli 2019 der Kongress DATA SCIENCE RUHRGEBIET, welcher nach einem überaus erfolgreichen Auftakt im letzten Jahr nun zum zweiten Mal stattfindet. Das Ruhrgebiet ist voll von Expertinnen und Experten für Data Science. An den Ruhrgebiets-Hochschulen werden Daten aus Versuchen mit Proteinen, soziologischen Umfragen oder elektronischen Schaltungen interpretiert. Die Expertinnen und Experten der Wasserwirtschaft an Emscher und Ruhr analysieren Daten über Wetter, Strömung und Pegelstände, um das Leben im Ruhrgebiet noch lebenswerter zu machen. Unternehmen arbeiten an einer intelligenteren Verkehrssteuerung, an besseren Logistikabläufen oder vorausschauender Maschinenwartung. Und das alles auf Basis von Daten.
All diese Expertinnen und Experten treffen beim DSR-Kongress auf Forschende, Studierende und potenzielle Anwender dieser Data Science Technologien. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Unterstützung unserer Partner in diesem Jahr wieder den DSR-Kongress veranstalten können“, so Marc Otten vom Veranstalter Bochumer Institut für Technologie (BO-I-T). „Als außeruniversitäres Institut, dass den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in wirtschaftliche Wertschöpfung in der Region zum Ziel hat und von Hochschulen, Unternehmen und der Stadt Bochum getragen wird, ist das Thema Data Science von großer Wichtigkeit. Das Feedback der 200 Besucher im letzten Jahr hat uns gezeigt, dass wir mit dem Thema hier in der Region ein riesiges Potenzial haben. Wir haben damit gezeigt, dass Themen wie Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen nicht nur im Silicon Valley auf der Tagesordnung sind, sondern auch das Ruhrgebiet bewegen.“
Und typisch Ruhrgebiet, darf man auch mal Tacheles reden: Nicht nur über die Chancen von Data Science, sondern auch über die einhergehenden Herausforderungen für eine demokratische Gesellschaft. Einen Impuls, wie man damit umgehen könnte, gibt Lead Data Scientist Sebastian Land von Old World Computing. Er stellt die gemeinsam mit BO-I-T und der Hochschule Bochum entwickelte Plattform OPA_TAD vor und erklärt: „Das ist eine cloudbasierte Infrastruktur, die aufzeigen soll, dass es keinen Widerspruch zwischen der gesetzlich geschützten Datensouveränität eines jeden einzelnen Bürgers und den Vorteilen und Chancen datengetriebener, intelligenter Dienste geben muss.“ Die Idee dahinter ist einfach und genial zugleich: Die User senden ihre Daten selbst im gewünschten Umfang an die OPA_TAD Plattform. Unter Verwendung von kryptographischen Methoden werden die Daten so verschlüsselt, dass sogar die Plattform diese weder einsehen noch einer bestimmten Person zuordnen kann. „Unternehmen, die Daten der User für ihre Dienste analysieren wollen, können nun die User anfragen. Letztere können ihre Daten dann gezielt freigeben. Die Analyse der Daten findet immer auf der Plattform statt und wird so eingeschränkt, dass die Daten weder kopiert noch nach außen gegeben werden. Sie verbleiben also jederzeit unter voller Kontrolle der Benutzer während Unternehmen von einem größeren Datenpool profitieren, also eigentlich ein kompletter Win-Win“, fügt der OWC-Experte hinzu. Die OPA_TAD Plattform ist ein Forschungsprojekt, welches vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird.
Von einem Workshop „Data Science Einführung“ für Interessierte ohne Vorwissen bis hin zu anspruchsvollen Vorträgen über Deep Learning und anderen High-End Technologien wird für die Kongressteilnehmer also eine Menge geboten. Ein breites Netzwerk an Unterstützern und Sponsoren ermöglichen in diesem Jahr das Event.
Folgendes Video liefert einen Eindruck vom letzten Kongress: